Nicaragua zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Es ist agrarisch geprägt und leidet unter der politischen Krise, die sich inzwischen auch zu einer Wirtschaftskrise entwickelt hat. Menschen-, Frauenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind in Gefahr. Frauen in Nicaragua leben gefährlich. Ihr Armutsanteil ist doppelt so hoch und 90% haben mindestens ein Mal in ihrem Leben männliche Gewalt erfahren, jede zweite Frau ist von häuslicher Gewalt betroffen und jede vierte Frau bereits einmal Opfer sexueller Gewalt geworden.
Gemeinsame Hilfe für Frauen vor Ort
Seit über 20 Jahren arbeitet der Marie-Schlei-Verein mit der lokalen Nichtregierungsorganisation PRODE MUJER in Hamburgs Partnerstadt León zusammen, um Frauen ökonomische und gesellschaftliche Teilhabe gleichberechtigt zu ermöglichen. Projekte zu Schneiderei, Computer und Sojaverarbeitung, Genossenschaftsgründungen, Gemüseanbau und Viehzucht haben schon vielen Frauen ein Einkommen gesichert und ihnen Mut gemacht, sich vor Ort für ihre Rechte und die Entwicklung ihrer Gemeinden zu engagieren.
Weg aus der Armut
In dem neuen Projekt werden 20 arme Bäuerinnen in der Gemeinde León gefördert. Bisher bewirtschafteten sie einzeln ihre Felder mit äußerst geringer Produktivität. Ohne Zugang zu Krediten und landwirtschaftlichem Know-how, um klimabedingten Einbußen entgegenwirken oder am Markt bestehen zu können. Gemeinsam lernen sie jetzt, ihren Entwicklungsbedarf zu identifizieren, Anbau, Finanzplanung und Vermarktung zu verbessern sowie betriebswirtschaftlich solide Mikrounternehmen zu gründen, um gemeinsam einen Weg aus der Armut zu gehen – trotz der Corona Pandemie.
Jede Spende zählt
Marie-Schlei-Verein:
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Die Autorin
Prof. Dr. Christa Randzio-Plath gründete 1984 in Erinnerung an die frühere Entwicklungshilfeministerin Marie Schlei den gleichnamigen Verein, der seitdem rund 550 Projekte in Asien, Arfika und Lateinamerika gefördert hat. Die Rechtsanwältin war von 1989 bis 2004 Mitglied des Europäischen Parlaments und engagiert sich ehrenamtlich in zahlreichen Organisationen.