Diskutieren wir über Klimaschutz, ist oft die Rede von Ausstieg und Verzicht: weniger Autos auf den Straßen, das Aus für alte Heizungstypen, ein Ende der fossilen Energie. Dabei sollten wir beim Klimaschutz den Blick darauf richten, was wir benötigen: auf Fachkräfte, Innovationen und eine nachhaltige Infrastruktur.
Unser Hamburg von morgen sieht so aus: Wir sichern unsere Industrie und machen sie dank grünem Wasserstoff klimaneutral. Unser Hafen bleibt das Tor zur Welt, aber die Luft wird besser. Mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgen wir hunderttausende Haushalte. Von Kohle und Gas wird längst keine Rede mehr sein. Wir nutzen die Expertise der Hamburger Handwerkerinnen und Handwerker beim Umbau unserer Gebäude. Und egal ob aus Altona oder aus Bergedorf: Wir sorgen dafür, dass alle Hamburgerinnen und Hamburger zuverlässig, komfortabel und umweltfreundlich von A nach Bkommen können.
Für uns als SPD bedeutet Klimaschutz nicht fordern, sondern anpacken. Zusammen mit unserer Wirtschaft legen wir die notwendigen Leitungen, bauen Ladesäulen und Bahnen, produzieren klimaneutralen Strom und machen ihn für alle bezahlbar. Seit 2012 haben wir mehr als 5 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Bis 2030 wollen wir den Ausstoß um weitere sieben Millionen Tonnen reduzieren. Dafür erhöhen wir unsere Anstrengungen in jedem Sektor:
Mobilität
Das Rückgrat moderner Mobilität ist der ÖPNV. Wir bauen ihn in Hamburg konsequent weiter aus: Mit der neuen U5, der verlängerten U4 und drei neuen S-Bahn-Linien bekommen mehr als 300.000 Hamburger:innen erstmals einen direkten Schnellbahnanschluss. Mit dem Hamburg-Takt und dem Deutschlandticket erweitern wir Schritt für Schritt das Angebot an bezahlbarer und klimafreundlicher Mobilität. Schon jetzt fahren U- und S-Bahnen mit 100 Prozent Ökostrom. Die Busflotte wird bis 2030 vollständig ohne Abgase unterwegs sein.
Zudem erneuern wir das Radwegenetz, schließen Lücken und bauen den Radverkehr mit Velorouten und Radschnellwegen weiter aus. Auch die Zahl der Ladesäulen steigern wir weiter, um den Umstieg auf E-Antriebe noch attraktiver zu machen. Wir in Hamburg zeigen, wie es funktionieren kann: mit einem Mehr an Angeboten für umweltfreundlichen Verkehr.
Wirtschaft
Wasserstoff ist das Gas der Zukunft. Und Hamburg wird dafür einer der wichtigsten Standorte: Das Kohlekraftwerk Moorburg ist schon im Umbau, um grünen Wasserstoff für Industrie und Wirtschaft herzustellen. Auch der Hafen steuert um: Wir rüsten die Liegeplätze bis 2030 für umweltfreundlichen Landstrom um. Wir unterstützen Hamburgs Unternehmen dabei, Einsparpotenziale zu nutzen und wir intensivieren die Forschung im Bereich „Klimaschutz und Industrie“. Klimaschutz, Wirtschaft und Soziales gehören für uns zusammen: Wir wollen Klimaschutz sozialverträglich umsetzen, niemanden überfordern und haben dabei auch die Arbeitsplätze im Blick. Das ist soziale Klimaschutzpolitik für Hamburg.
Wärme und Gebäude
Die Energieversorgung der Zukunft ist klimafreundlich, dezentral und besteht aus einem Mix an Energiequellen. Das schafft Flexibilität und Versorgungssicherheit.
Mit umweltfreundlicher Fernwärme bringen wir die Energiewende voran: Bis spätestens 2030 steigen wir aus der Kohle aus. In den Energieparks Hafen und Tiefstack werden künftig erneuerbare Energien, Abwärme und regeneratives Gas kombiniert, um über 500.000 Haushalte klimaneutral warm zu halten.
Erneuerbare Wärme und energetische Sanierungen sichern langfristig niedrige Wärmepreise. Kurzfristig sind damit aber hohe Kosten verbunden, die gerecht verteilt werden müssen. Erfolgreich wird die Wärmewende deshalb erst dann, wenn alle sich diese auch leisten können. Vom Mieter zur Eigentümerin, von der Pizzeria bis zum Stahlwerk. Wir halten an unserem Versprechen fest: Mehr Klimaschutz wird für alle bezahlbar bleiben.
Mit diesen und vielen weiteren Projekten stellen wir jetzt die Weichen für eine lebenswerte Zukunft. Wir in Hamburg zeigen, wie Klimaschutz funktionieren kann: realistisch, konsequent und fair. Packen wir es weiter gemeinsam an!
Der Autor
Alexander Mohrenberg ist Sprecher für Klima, Energie und Umwelt der SPD-Fraktion in der Bürgerschaft und stellvertretender SPD-Landesvorsitzender.