„Hier ist Hamburg“ steht auf den bunten Schildern, die die rund 330 SPD-Mitglieder jubelnd in die Höhe recken. Hier, das ist an diesem Sonnabend das CCH am Dammtorbahnhof, und Peter Tschentscher hat soeben seine Nominierungsrede beendet.
Wenig später steht fest: Hamburgs Erster Bürgermeister führt die SPD als Spitzenkandidat in die Bürgerschaftswahl 2025. 97,3 Prozent der Stimmen bedeuten ein starkes Ergebnis für Peter Tschentscher. „Ich möchte auch in den kommenden fünf Jahren die Regierung in Hamburg anführen“, so der Amtsinhaber. „Wir haben vieles erreicht und noch einiges vor.“
In Hamburg ist die Welt in Ordnung
Peter Tschentscher erinnert an die Zeit seit der letzten Bürgerschaftswahl im Jahr 2020: „Wer hätte vorhergesagt, dass wir eine Pandemie erleben, dass Russland ein europäisches Land angreift?“ Inflation, Flucht und Energiepreiskrise „sind nicht spurlos an uns vorbeigegangen“, sagt der Bürgermeister. Dennoch: Wenn man mit Menschen gerade von außerhalb Hamburgs spreche, bekomme man häufig zu hören: „Bei Euch in Hamburg ist die Welt doch in Ordnung.“
Das liege daran, sagt Tschentscher, „dass wir in Hamburg seit 2011 vieles richtig gemacht und unsere Stadt auf einen sicheren Kurs gebracht haben. Wir haben die Dinge nicht laufen lassen, sondern aktiv gehandelt.“ Der Wohnungsbau sei trotz der marktbedingten Krise nach wie vor ein Vorbild, „mit den meisten Sozialwohnungen in ganz Deutschland und Durchschnittsmieten, die weit unter denen anderer Großstädte wie Frankfurt oder München liegen“. Die Wirtschaftskraft Hamburgs sei unverändert groß. Und die Stadt weise im ersten Halbjahr 2024 das zweithöchste Wirtschaftswachstum in Deutschland auf, deutlich vor Baden-Württemberg und Bayern.
Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten
Nicht zuletzt dadurch gelinge es Hamburg, weiter in gute Bildung, Personal und einen guten ÖPNV zu investieren. „Das macht das Leben in Hamburg sicherer und leichter.“ Dabei achte man darauf, dass niemand zurückbleibe. Auch für die Zukunft gelte: „Wir werden unsere Stadt und unsere Bürgerinnen und Bürger schützen, wie wir es bisher getan haben. Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten: Das ist das Versprechen der Hamburger SPD.“
Nachdem es Jahre gedauert habe, die Belastungen durch den Vorgängersenat zu bewältigen, für die „die CDU sich bis heute nicht entschuldigt“ habe, so Tschentscher, sei es darum gegangen, Hamburg „zur familienfreundlichsten Stadt Deutschlands“ zu machen. Kostenlose Kitaplätze, moderne Schulen, kleine Klassen, das neue Schülerticket. „Das ist nicht nur wichtig für die junge Generation, sondern für die Zukunft unserer Stadt.“ Anders als andere Parteien verspreche die Hamburger SPD nicht das Blaue vom Himmel. „Aber was wir versprechen, das halten wir ein und dafür haben wir auch konkrete Pläne.“
Großer Vertrauensbeweis
Für seine Rede und das Ergebnis von 97,3 Prozent erhält der alte und neue SPD-Spitzenkandidat langanhaltenden Applaus im vollbesetzten Saal 3 des CCH und bedankt sich für die Gemeinschaftsleistung der vergangenen Jahre. Peter Tschentscher: „Das ist ein großer Vertrauensbeweis. Meine Partei und ich gehen hochmotiviert und ambitioniert in diesen Wahlkampf. Bei der Bürgerschaftswahl geht es um die Frage, ob wir den stabilen Kurs, auf den wir unsere Stadt gebracht haben, fortführen können. Dafür brauchen wir ein starkes Mandat.“
Auch die weiteren Kandidierenden auf der 60-köpfigen Landesliste erhalten große Zustimmung. Hinter Peter Tschentscher folgen Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit auf Platz zwei, der SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf sowie die Parteivorsitzende Melanie Leonhard.