Die ASF wird 50 und ist heute so wichtig wie damals

Christine Faltynek, die Vorsitzende der ASF Hamburg über ein halbes Jahrhundert organisierter Frauenpolitik in der SPD.

Vor einem halben Jahrhundert, genauer: am 23. März 1973, wurde in Ludwigshafen der Gründungskongress der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen eröffnet. Mit der ASF, der grundsätzlich alle Frauen in der SPD angehören, gab sich der weibliche Teil der SPD eine moderne Organisationsform.

In den 50 Jahren ihres Bestehens hat die ASF auch in Hamburg viel erreicht und dafür gesorgt, dass Frauenrechte und Gleichstellung in der Mitte der Partei und der Gesellschaft angekommen sind. „Feministin“ ist längst kein Schimpfwort mehr. Doch wir SPD-Frauen haben noch viel vor.

Denn das Hauptanliegen feministischer Politik ist all den kleinen Fortschritten zum Trotz noch immer das Gleiche: Wir müssen und werden weiterkämpfen für eine echte Gleichberechtigung der Geschlechter. Für gleichen Lohn für gleiche Arbeit und mehr Frauen in Führungspositionen. Und für ein Ende der Gewalt gegen Frauen.

Gleichstellung ist Aufgabe der ganzen SPD

Auch im Jahr 2023 haben Frauen durch Niedriglöhne, Teilzeit und unbezahlte Care-Arbeit noch immer ein höheres Risiko, in Altersarmut zu landen. Der Lohnunterschied von Männern und Frauen beträgt nach wie vor 18 Prozent. Das sind keine guten Zahlen, denn unser Land braucht die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen am Erwerbsleben mehr denn je. Wir können es uns nicht länger leisten, Frauen den Weg zum Arbeitsmarkt zu verstellen. Das ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft, also auch der ganzen SPD. Es gibt keinen Grund für die Genossen, die Gleichstellung allein den Frauen zu überlassen. Zeit, auch hier an einem Strang zu ziehen!

Beunruhigend für Frauen und Mädchen ist auch diese Statistik: Jede dritte Frau in Deutschland hat in ihrem Leben Gewalt erfahren. Nicht nur in der digitalen Welt wachsen Brutalität und Antifeminismus täglich an. Und weltweit, besonders in der Ukraine, in Afghanistan und im Iran leiden Frauen und Mädchen an den Folgen von Krieg und Unterdrückung. Es ist unser aller Aufgabe – nicht nur der Frauen – Gewalt und Antifeminismus nicht hinzunehmen, Partei für Betroffene zu ergreifen und Opfer zu unterstützen.

Für die ASF Hamburg bleibt die Parität ein wichtiges Vorhaben, in der Partei wie auch im Senat. Die Verantwortung dafür liegt bei uns, den Männern wie den Frauen. Parität beginnt schon in den Wahlkreisen. Wir setzen uns deshalb dafür ein, möglichst viele Frauen für die Bezirks- und Europawahlen im nächsten Jahr aufzustellen. Wir haben viele starke Frauen überall in der Hamburger SPD, die wir noch besser miteinander vernetzen wollen. Mit unserem Mentoring-Programm fördern und stärken wir Frauen ganz gezielt in ihrem politischen Engagement: Sie sind nicht mitgemeint, sondern sie gestalten mit.

Gleichstellungspolitik ist heute so wichtig wie vor 50 Jahren. In diesem Sinne werden wir SPD-Frauen lautstark und hartnäckig bleiben und unsere Partei weiter inhaltlich antreiben.

Die Autorin

Christine Faltynek ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in der SPD Hamburg.

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